Wie du den Kleiderschrank deines Kindes richtig ausmistest und eine Frühlings Capsule Wardrobe für weniger Stress anlegst

In diesem Beitrag erfährst du, wie du den Kleiderschrank deines Kindes richtig ausmistest und warum es so schwer ist, sich von Kinderkleidung zu trennen. Neben einer einfachen Schritt-für-Schritt-Anleitung verrate ich dir auch mein Erfolgsgeheimnis für einen kindgerechten Kleiderschrank, das dir dabei hilft, Zeit und Nerven zu sparen: eine Capsule Wardrobe.

Hier kannst du dir die Podcast Folge anhören:

Inhalt

Warum das Aussortieren von Kinderkleidung so schwer fällt

Das Ausmisten von Kinderkleidung fällt vielen Mamas und Papas sehr schwer. Das hat mehrere Gründe:

Erstens wachsen Kinder sehr schnell aus ihren Sachen heraus. Kaum getragene Kleidung wegzugeben fällt dann oft besonders schwer. Man hat schließlich Geld dafür ausgegeben und sie sehen noch wie neu aus.

Dann gibt es Kleidungsstücke, die du gekauft hast, weil du sie besonders süß gefunden hast, aber dein Kind hat sich geweigert, das Kleid oder den Pulli anzuziehen. Diese ungetragenen Sachen nehmen ebenfalls nur Platz im Schrank weg, aber wir haben immer noch die Hoffnung, dass sie vielleicht doch irgendwann noch angezogen werden – was aber meistens nicht passiert.

Mit vielen Kleidungsstücken verbinden wir aber auch schöne Erinnerungen – sei es das gelbe Kleid, in dem deine Tochter so süß auf der Geburtstagsfeier ausgesehen hat, oder das Lieblings-Shirt deines Sohnes, das aber voller Flecken ist und einfach nicht mehr angezogen werden kann.

Du bist mit diesen Gefühlen also nicht alleine.

Wie oft sollte man den Kleiderschrank von Kindern ausmisten?

Wenn es ums Ausmisten des Kinderkleiderschrankes geht, stellt sich schnell die Frage, wie oft man das machen sollte.

Meiner Erfahrung nach solltest du das zumindest zweimal im Jahr fix einplanen – und zwar am besten im Frühjahr und bevor der Winter beginnt. 

Wenn die Kinder noch sehr klein sind und schnell aus ihren Sachen herauswachsen, bietet sich ein Ausmistvorgang natürlich noch öfter an.

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Warum du dein Kind beim Aussortieren einbeziehen solltest

Es ist zwar anstrengender für dich, dein Kind beim Ausmisten miteinzubeziehen, aber es gibt ganz wesentliche Gründe, warum du nicht einfach alles radikal aussortieren solltest, wenn dein Kind nicht zuhause ist.

Würdest du das nämlich machen, greifst du in die Autonomie deines Kindes ein – und das kann weitreichende Auswirkungen haben. Kinder haben das Recht, mitzuentscheiden, wenn es um etwas geht, was sie betrifft, – und es ist für ihre Entwicklung ganz wichtig zu lernen, sich von Dingen zu trennen. Damit legst du einen Grundstein für den Umgang mit ihren Dingen.

Das heißt aber nicht, dass du ihnen völlig freie Hand lässt, sondern dass du einen Rahmen vorgibst und dein Kind innerhalb dieser Grenzen die Wahlmöglichkeit hat. Also zum Beispiel, ob es das blaue oder grüne Kleid behält, nicht ob es im Sommer ein Winterkleid anhat.

Wenn du alles ohne dein Kind aussortierst, lernt es nicht, sich von Dingen zu trennen bzw. kann sogar das Gegenteil dann eintreten, nämlich dass es an Dingen festhält, weil es nie weiß, wie lange etwas noch da ist, das ihm wichtig ist. Und sehr oft wissen wir gar nicht so genau, welches Kleidungsstück ihnen ganz besonders viel bedeutet.

Bevor du dich nun aber ans Ausmisten machst, ist ein bisschen Vorarbeit empfehlenswert. Und zwar machst du dir am besten vorab Gedanken darüber, welche Kleidungsstücke und auch wie viel Stück davon dein Kind braucht. Das hilft dir dabei, zügig mit deinen Kindern gemeinsam auszusortieren, und du weißt dann auch, was du nachkaufen musst. 

Geheimtipp: Capsule Wardrobe

Eine Capsule Wardrobe ist eine reduzierte aber durchdachte Menge an Kleidungsstücken, die gut miteinander kombiniert werden können. Damit ermöglichst du deinem Kind, selbständig zum Schrank zu gehen – und egal, was ausgewählt wird, es passt zusammen. 

Es gibt aber noch viele weitere Gründe, die für eine Capsule Wardrobe bei Kindern sprechen. Du sparst damit Geld, brauchst weniger Zeit beim Wäsche machen und vermeidest Diskussionen beim Anziehen – denn wenn dein Kind aus 15 verschiedenen T-Shirts auswählen soll, ist das schwerer als wenn es nur eine kleinere Auswahl von vielleicht 4 T-Shirts hat. Außerdem bist du damit auch sehr nachhaltig unterwegs.

Dazu ist natürlich etwas Vorausplanung nötig, denn die Farben sollten zusammen passen und die einzelnen Teile sollten sowohl deinen Kindern als auch dir gefallen. Und alle wichtigen Kleidungsstücke wie T-Shirts, Hosen, Pullover etc. sollten in der richtigen Menge vorhanden sein.

Wenn du eine Capsule Wardrobe fürs Frühjahr zusammenstellen möchtest, stelle dir folgende Frage:

1. Was braucht mein Kind und wieviel davon 

Überlege dir, wie viele Stücke von den einzelnen Kategorien wie T-Shirts, Langarmshirts, Kleider, Jeans, Leggings usw. dein Kind braucht. Das ist natürlich abhängig davon, wie oft du die Wäsche wäscht. Wir waschen zum Beispiel einmal die Woche. Wenn du täglich wäschst, dann wirst du natürlich mit weniger auskommen.

Für uns passt es also, wenn wir für ein bis eineinhalb Wochen Kleidung haben.

Beispiel Capsule Wardrobe für ein Mädchen:

  • 2-3 Pullover, Westen, Kapuzenjacken
  • 3 Kleider Langarm und Kurzarm
  • 4-5 T-Shirts
  • 4 Langarmshirts
  • Unterwäsche
  • Socken für Sneaker und normale Länge
  • 4-5 Leggings und Jeans
  • 2 kurze Hosen
  • 1-2 Röcke

Wenn du also deine Liste zusammengestellt hast, dann schau, was du bereits hast, bevor du shoppen gehst.

2. Halte die Muster dezent

Zu auffällig Gemustertes wird nicht immer zu den anderen Kleidungsstücken passen. Damit Hosen zu allen Oberteilen passen, haben sie also am besten keine Muster, – um zu vermeiden, dass dein Kind wie ein „Clown“ herumläuft, wenn es sich seine Kleidung selbst aussucht. 

Ich selbst bin da auch nicht super streng und wenn mal etwas nicht zusammenpasst, dann ist das für mich auch kein Weltuntergang. Solange es nicht zu warm oder zu kühl ist, haben meine Töchter  einigermaßen freie Hand, um sich selbst über ihre Kleidung auszudrücken.

Ich versuche auch, die Charakter-Shirts etwas zu reduzieren. Wenn deine Kinder gar nicht darauf verzichten wollen, können sie diese zum Beispiel als Pyjama tragen. Es wird aber auch nicht alles, was wir haben, deswegen weggegeben – und wir bekommen natürlich auch immer welche geschenkt. Ich selbst kaufe aber keine Kleidung mit Pailletten oder Aufdrucken, die sich schnell ablösen und damit nur wieder mehr Müll produzieren.

3. Überlege dir ein Farbschema

Damit alles gut zusammen passt, überlege dir, welche Farben kombiniert werden können. Mein absoluter Favorit ist dabei mittelblauer Jeansstoff. Ob als lange Jeans, kurze Hose oder Latzhose – dieser Stoff passt einfach zu allen Oberteilen und Leggings.

Dunkelblaue, graue oder schwarze Leggins sind auch super, weil sie so gut wie zu allem passen aber auch  Flecken darauf nicht so sichtbar sind. 

4. Berücksichtige die Wünsche deiner Kinder

Wenn du zum Beispiel wie wir eine 3- oder 4-jährige Tochter hast, die nur Kleider tragen möchte, dann passe die Zahlen hier an. Vielleicht hast du in diesem Fall ein paar mehr Kleider, aber dafür weniger T-Shirts und Jeans im Kleiderschrank. 

Wenn du dir eine Liste gemacht hast, wie viel Stück du wovon haben möchtest, schauen wir uns als nächstes Schritt für Schritt an, wie du am besten beim Ausmisten vorgehst.

Schritt 1: Räume alles aus dem Schrank

Räume im ersten Schritt alles aus dem Schrank und lege es auf Bett oder Boden. Das war für mich sicher auch die größte Herausforderung. Bei uns war der ganze Zimmerboden bedeckt und die Mädels waren furchtbar aufgeregt, weil sie nicht erwarten konnten, ihre Lieblingssachen auszusuchen. 

Den Schrank wischt du dann mit Bio-Reinigungsmittel gut aus.

Schritt 2: Aussortieren

Jetzt geht es darum, dass du alles in verschiedene Haufen sortierst. 

Die wären:

  • Was wieder in den Schrank soll
  • Aufheben und Einlagern
  • Verschenken, Spenden oder Verkaufen
  • Reparieren
  • Entsorgen

Aber gehen wir die einzelnen Kategorien einmal gemeinsam durch.

Was wieder in den Schrank soll

Den ersten Haufen bilden Kleidungsstücke, die zur Jahreszeit passen, die richtige Größe haben und die deinem Kind auch gefallen. Das haben wir für jedes Kind einfach mal am Boden zusammengelegt. 

Dabei habe ich den Mädels gesagt, wie viele T-Shirts, Langarm-Shirts oder Kleider sie sich aufgrund meiner vorher zusammengestellten Capsule Wardrobe aussuchen sollen – und zwar ihre Lieblingsstücke. Wir haben uns also auf das, was sie am liebsten haben, konzentriert, anstatt auf das, was weg soll. Sich von Dingen zu trennen, fällt nämlich nicht nur uns Erwachsenen schwer.

Zusätzlich habe ich die Kisten mit den Sommersachen, die im Keller waren, geholt. 

Und ja, es sind dann doch ein paar mehr Teile geworden – aber da war ich dann nicht „übergenau“, denn es geht ja um den Grundgedanken.

Aufheben und Einlagern

Auf den zweiten Haufen kommen Kleidungsstücke, die nicht zur Jahreszeit gehören, zu groß sind und für später gut beschriftet in einer Kiste aufbewahrt werden – zum Beispiel wenn du für geplanten Nachwuchs oder auch jüngere Geschwister Kleidung aufheben möchtest.

Ich verwende dafür große durchsichtige Kunststoff-Boxen von Ikea, die ich mit der jeweiligen Größe beschrifte. So habe ich einen guten Überblick und kann auch schon teilweise sehen, was sich in den Boxen befindet. Kleidung, die wir weitergegeben bekommen haben, die den Kids aber noch zu groß ist, habe ich ebenfalls so im Keller gelagert.

Verschenken, Spenden oder Verkaufen

Alles, was zu klein geworden ist, deinem Kind nicht mehr gefällt und nicht für kleinere Geschwister aufgehoben werden soll, kann weitergegeben werden.

Wenn die Kleidungsstücke noch gut erhalten sind, dann verschenke sie an Familie, Freunde oder Nachbarn mit Kindern. Das ist nachhaltig und gibt den oft neuwertigen Kleidungsstücken eine neue Nutzung. Wir nehmen sehr gerne Kleidung von Freuden oder innerhalb der Familie an. 

Es gibt auch viele Möglichkeiten, Kleidung durch Altkleidercontainer oder direkt an verschiedene Einrichtungen zu spenden. 

Markenschuhe, die kaum getragen wurden, oder auch Kleidung für besondere Anlässe kannst du auch auf Online-Plattformen verkaufen. Setze dir dazu aber eine Deadline und wenn du die Sachen bis dahin nicht verkaufen konntest, dann verschenke oder spende sie.

Reparieren

Für einen nachhaltigeren Umgang mit Kleidung kannst du Löcher in Strumpfhosen, Socken und Leggins einfach flicken. Ich hab mir da ein paar Videos auf Youtube rausgesucht und so noch einiges über die Saison gebracht, ohne es gleich austauschen zu müssen. 

Auch wenn neue Kinderkleidung oft kaum mehr kostet, kannst du so ganz bewusst dazu beitragen, dass einfach weniger Müll produziert wird. Gerade durch die Fast Fashion-Bewegung der letzten Jahre kommen jährlich Unmengen an Kleidung in Umlauf, die oft nur ganz wenig getragen werden, bevor sie im Altkleidercontainer oder Müll landen.

Entsorgen

Kleidungsstücke, die kaputt, fleckig und abgetragen sind, kann man weder verkaufen noch verschenken und die solltest du im Restmüll entsorgen. 

Wenn du alles fertig sortiert hast, kommen wir auch schon zum letzten Schritt:

Schritt 3: Kleiderschrank kindgerecht einräumen 

Damit sich dein Kind die Sachen auch selbst aus dem Schrank nehmen kann, ist die richtige Organisation ganz wichtig. 

Dazu kannst du mit Bildern oder – wenn dein Kind schon größer – ist mit Beschriftung arbeiten.

Entweder druckst du dir dazu Bilder bzw. Labels aus oder du beschriftest mit einer Labelmaschine. Mein super einfacher Hack ist es, einen durchsichtigen Klebestreifen (Tixo oder Tesa) auf das Regalfach zu kleben und mit einem Marker entweder das Kleidungsstück aufzuzeichnen oder draufzuschreiben. 

So kannst du die Beschriftung auch schnell wieder austauschen. Bei mehreren Kindern mit dem gleichen Geschlecht aber unterschiedlichen Größen hilft es auch, die Größe noch mit draufzuschreiben. So können auch Papa, Oma oder die Haushaltshilfe die Kleidung richtig einräumen.

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